Warum macht Grün ein gutes Gefühl?

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Die in der Natur allgegenwärtige Farbe Grün hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unser psychisches Wohlbefinden. Untersuchungen zeigen, dass dieser Farbton neben seiner beruhigenden Präsenz in unserer Umgebung auch eine Schlüsselrolle für unsere geistige Gesundheit spielt. Eine kürzlich in der Zeitschrift veröffentlichte Studie Britische Ökologische Gesellschaft stellte eine innovative Theorie namens „Greenness-Hypothese“ vor. Diese Theorie legt nahe, dass unsere Anziehungskraft auf Grünflächen ihre Wurzeln in unserer Evolution hat.

Eine sich entwickelnde Verbindung

Die Beziehung zwischen Menschen und Grün geht auf unsere fernen Vorfahren zurück, für die das Vorhandensein von Grün ein Synonym für die Lebensfähigkeit ihrer Umwelt war. Grün signalisierte die Verfügbarkeit von Wasser und die Fruchtbarkeit des Landes, entscheidende Hinweise zum Überleben. Diese uralte Verbindung scheint in unserer Psyche fortzubestehen, wo die Anwesenheit von Grün einen positiven psychologischen Zustand hervorzurufen scheint, der den Einzelnen dazu motiviert, wieder nützliche Verhaltensweisen wie die Nahrungssuche anzunehmen.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass das Verschwinden von Grünflächen, oft verursacht durch Dürre, beim Menschen ein Warnsignal für die Verschlechterung seiner Umwelt auslöst. Diese Warnung könnte sich in unerwünschten psychischen Reaktionen äußern, einschließlich Stress- oder Depressionsgefühlen.

Die Forscher argumentieren, dass diese psychophysiologischen Reaktionen eine entscheidende Rolle für das Überleben des Menschen angesichts von Umweltveränderungen während der Evolution gespielt haben müssen.

Psychologische Reaktionen auf Grün

Die Wirkung der Farbe Grün geht weit über eine bloße ästhetische Vorliebe hinaus. Es ist mit psychophysiologischen Reaktionen verbunden, die unseren Geisteszustand und unsere Emotionen beeinflussen. Frühere Untersuchungen belegen die positiven Auswirkungen der Natur auf den Menschen und legen nahe, dass die schrittweise Reduzierung von Grünflächen, insbesondere in städtischen Gebieten, tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben könnte.

Laut den Autoren der Studie hat sich der Mensch so entwickelt, dass er zyklische Perioden extremer Dürre und Rehydrierung toleriert, indem er negative und positive psychologische Reaktionen auf das Vorhandensein oder Fehlen von Vegetation in der Umwelt entwickelt, die als Anhaltspunkte für die Maximierung der eigenen Verhaltensaktivität dienen.

Die Hypothese deutet auch darauf hin, dass Menschen von Natur aus dazu neigen, die Schönheit üppiger Landschaften zu schätzen, eine Vorliebe, die möglicherweise für diejenigen verstärkt wird, die an städtische Umgebungen gewöhnt sind, in denen es keine Natur gibt.

Moderne Implikationen der Greenness-Hypothese

Forscher betonen die Dringlichkeit der Wiederherstellung natürlicher Umwelten in städtischen Gebieten, um den in der modernen Gesellschaft allgegenwärtigen psychischen Gesundheitsproblemen entgegenzuwirken. Sie hoffen, dass ihre Hypothese Naturschutzinitiativen fördern und Grünflächen in städtischen Umgebungen eine größere Bedeutung beimessen wird, da sie ihren wesentlichen Wert für die menschliche Gesundheit anerkennen.

Die Greenness-Hypothese hat wichtige Auswirkungen auf viele verwandte Berufe wie Psychiatrie, Stadtplanung, Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, da sie uns helfen kann, die psychologischen Reaktionen des Menschen auf den Kontakt mit der Natur zu verstehen.

Solche Studien könnten zunehmend an Bedeutung gewinnen, da der Klimawandel zu häufigeren Dürren führt. Tatsächlich warnt ein vom Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) veröffentlichter Bericht, dass Dürre angesichts der Verschärfung des Klimawandels weltweit zu einem stillen Killer wird. Inzwischen zeigt eine groß angelegte Studie echte gesundheitliche Vorteile der Natur.

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